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Freiburg

Die Zukunft

Eine mögliche Option der Zukunft aus der Sicht einer Schülerin erzählt.

Es war ein gewöhnlicher Schultag, der 22. September 2964. Ich sass in einem kleinen, kahlen Klassenraum mit aschgrauen Betonwänden. Gerade hatten wir Biologie und die Lehrerin zeigte uns Fotos von Delfinen. Ich fand es unnötig über Tiere zu lernen, die vor knapp 300 Jahren in unseren toten Ozeanen lebten, aber die Lehrer hielten es für unglaublich wichtig. Ich hörte sowieso nicht zu, denn ich freute mich schon auf den Geschichtsunterricht. Bis anhin war Geschichte langweilig, denn wir erfuhren oft Dinge über das 20. und das 21. Jahrhundert und die damaligen Kriege, doch das Einzige, was ich daraus gelernt habe, war, dass die Menschen vor bis zu 1000 Jahren fast nur Krieg hatten. Naja, wir waren auch nicht besser: Umweltkatastrophen, mehrere Pandemien und sogar ein Atomkrieg. Aber seit wir eine neue Geschichtslehrerin hatten, war der Unterricht oft spannend. Denn mit Frau Enoshima gingen wir nach draussen, um nach alten Gegenständen zu suchen, welche vor 350 Jahren benutzt wurden. Das einzige Problem dabei war, dass wir diese lästigen Schutzanzüge mit den schweren Sauerstoffflaschen tragen mussten.

Das alles klingt jetzt etwas absurd, also erkläre ich die Lage. Schon seit 200 Jahren lebt die Menschheit nicht mehr an der Oberfläche der Erde, sondern darunter in bunkerartigen Kolonien. Der Grund dafür ist, dass die Temperatur auf der Oberfläche bis zu 120 Grad Celsius betragen kann. Und die Luft wurde so verseucht, dass sie eine gelbliche Farbe hat und das Einatmen zum Tod führt.

Was die Tiere betrifft, findet man nur noch mutierte Eidechsen mit mehreren Schwänzen oder Augen. Die interessantesten Funde sind Überreste von Waffen aus dem Atomkrieg oder die Werkzeuge, welche man zum Bau der Bunker benutzt hat. Man kann auch verschiedene Gesteine finden, aber man muss aufpassen, denn viele sind radioaktiv. Die Ozeane sind ausgetrocknet und die Meerestiere sind alle gestorben, aber die Seen und Flüsse hat es schlimmer erwischt. Vor 350 Jahren gerieten bei einer Naturkatastrophe giftige Chemikalien in die Flüsse. Es entstanden sogenannte Säuren-Flüsse. Menschen sind direkt gestorben, sobald sie in Kontakt mit der Säure kamen, genauso wie die meisten Tiere, doch manche, wie z.B. die Eidechse oder wenige Vogelarten, mutierten und steckten andere Flüsse und Seen an. Nur die Wissenschaft ist heutzutage fortschrittlich. Die ganze Nahrung und das Wasser werden inzwischen chemisch hergestellt…