Einsatz von wiederverwendbaren Bechern bei Veranstaltungen
Einweggeschirr verursacht eine erhebliche Plastikverschmutzung unserer Umwelt. Durch den Einsatz von wiederverwendbarem Geschirr lassen sich die Umweltauswirkungen im Vergleich zu Einweggeschirr reduzieren. Wie im kantonalen Klimaplan vorgesehen, hat der Staat eine Kampagne ins Leben gerufen, um die Bevölkerung für die mit dem Konsum verbundenen Klimawirkungen zu sensibilisieren.
Umweltbilanz
Obwohl wiederverwendbares Geschirr gewaschen werden muss, was mit dem Verbrauch von Wasser, Reinigungsmittel und Energie verbunden ist, und obwohl es schwerer ist und pro Einheit mehr Rohstoffe verbraucht als Einweggeschirr, sind seine Auswirkungen auf die Umwelt dennoch deutlich geringer. Laut Quantis verursacht ein wiederverwendbarer Becher aus Polypropylen (PP) 74% weniger Treibhausgasemissionen als ein Einwegbecher aus PET, selbst wenn der Transport über 36 km zwischen der Reinigungsanlage in Yverdon-les-Bains und dem Veranstaltungsort berücksichtigt wird.

Bis August 2025 wurden im Kanton Freiburg auf 12 Veranstaltungen knapp 140 000 wiederverwendbare Becher angeliefert, wodurch rund 400 kg CO2-Äquivalente eingespart werden konnten. Diese Einsparung entspricht einer Fahrt mit einem Benzinauto über 2000 km, also einer Hin- und Rückfahrt von Freiburg nach Rom.
Je öfter ein Becher wiederverwendet wird, desto besser ist seine Umweltleistung. Es ist daher wichtig, gebrauchte Becher zu retournieren. Bei Veranstaltungen mit dem Label smart event werden etwa 97% der Becher in gutem Zustand zurückgegeben.
Verschiedene Studien zeigen, dass ein Becher etwa 10-mal verwendet werden muss, damit er eine geringere Umweltbelastung verursacht als ein Einwegbecher. Bei Ecomanif, einem Anbieter von wiederverwendbarem Geschirr, werden die einzelnen Artikel im Durchschnitt 100-mal gereinigt. Damit wird dieser Schwellenwert deutlich überschritten.
Neben der Wiederverwendungsrate hängt die Nachhaltigkeit auch von der Wahl der Materialien und dem Gewicht des Geschirrs ab. Darüber hinaus sind der Einsatz leistungsfähiger Industriemaschinen, die Verkürzung der Transportwege sowie die Nutzung erneuerbarer Energien für den gesamten Zyklus entscheidende Faktoren. Das von Ecomanif verwendete Geschirr zum Beispiel wird in Nachbarländern hergestellt, die Waschanlage ist mit Sonnenkollektoren ausgestattet und nicht mehr brauchbare Artikel werden recycelt.
Smart event
Smart event ist ein an Organisatoren und Organisatorinnen von festlichen Veranstaltungen sowie an öffentliche Einrichtungen im Kanton Freiburg gerichteter Dienst. Smart event bietet unter anderem die Möglichkeit, eine Veranstaltung oder eine öffentliche Einrichtung mit einem Label auszuzeichnen. Das Label smart event+ legt den Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsaspekte, mit dem Ziel, neben der Gewährleistung von Sicherheit und Jugendschutz zusätzlich die ökologischen Auswirkungen von temporären Veranstaltungen zu reduzieren. Zu den Massnahmen in Sachen Nachhaltigkeit gehören beispielsweise:
- der Einsatz von wiederverwendbarem Geschirr;
- die Einrichtung von Sortierstellen;
- das Anbieten von Gerichten mit lokalen, saisonalen Produkten aus biologischem Anbau oder fairem Handel sowie vegetarischen Optionen;
- die Rücksichtnahme auf Fauna und Flora sowie die Einhaltung von Lärmschutzbestimmungen und Vorschriften bezüglich Luft-, Boden- und Gewässerschutz;
- die Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz sowie die Nutzung erneuerbarer Energien;
- Massnahmen zur Förderung des Langsamverkehrs.
Melinda Zufferey-Merminod, Leiterin der Sektion Klima beim Staat Freiburg, Antoine Bays, Präventionsbeauftragter bei REPER, und Gilles Marmy, Direktor von Ecomanif, erklären uns in diesem Video, wie diese Partnerschaft entstanden ist und wie sie dazu beiträgt, die Bevölkerung für die Auswirkungen ihres Konsums zu sensibilisieren.