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C.2.4

Massnahme C.2.4 des kantonalen Klimaplans

Billigeres Pouletfleisch? Aber zu welchem Preis? Terroir Fribourg lanciert eine Sensibilisierungskampagne in der Welt der Gastronomie: Poulet aus der Region soll aus ökologischen Gründen und zugunsten der Unterstützung von lokalen Geschäften erste Wahl werden.

Billigeres Pouletfleisch? Aber zu welchem Preis?

Terroir Fribourg lanciert eine Sensibilisierungskampagne in der Welt der Gastronomie: Poulet aus der Region soll aus ökologischen Gründen und zugunsten der Unterstützung von lokalen Geschäften erste Wahl werden.

Der kantonale Klimaplan unterstützt diese Kampagne finanziell, weil sie zur Massnahme C.2.4 «Unterstützung des lokalen Tourismus und der Produkte aus dem Freiburgerland» beiträgt und weil der Konsum im Allgemeinen und die Ernährung im Speziellen für einen grossen Teil der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich sind. Die von diesen Sektoren verursachten Emissionen werden grösstenteils ausserhalb des Kantonsgebiets ausgestossen und sind insbesondere auf den Transport zurückzuführen. Um den Konsum von lokalen Produkten zu begünstigen und die Emissionen durch den Transport zu reduzieren, sollen Produkte aus der Region beworben werden. So wurde auch eine Kampagne zur Förderung des Konsums von lokalen Erdbeeren und Spargeln durchgeführt, wobei namentlich der Unterschied beim CO2-Fussabdruck zwischen einem lokalen und einem importierten Produkt hervorgehoben wurde.

Der Kanton Freiburg gehört zu den grössten Geflügelproduzenten der Schweiz. Über 250 Landwirtschaftsbetriebe züchten Hühner in der Nähe des grössten Geflügelverarbeitungsbetriebs des Landes in Courtepin.

In der Schweiz werden pro Einwohner und Jahr 15 kg Geflügelfleisch konsumiert (2022). Zwei Drittel davon werden in der Schweiz produziert, der Rest wird importiert, vor allem aus Brasilien. Im Detailhandel ist der Anteil von Schweizer Poulet, getrieben von der Sensibilität der Konsumentinnen und Konsumenten, hoch, während es in der Gastronomie noch Luft nach oben gibt. Die Kampagne von Terroir Fribourg ist vor diesem Hintergrund zu verstehen.

Indem wir uns für regionales Pouletfleisch entscheiden, leisten wir einen Beitrag an das Tierwohl, da die Schweizer Haltungsstandards zu den strengsten der Welt gehören. Weiter können wir auf diese Weise die Treibhausgas-Emissionen reduzieren, die durch die Fütterung und den Import von Hühnern entstehen.

Terroir Fribourg hat zusammen mit Projets21 und dem Staat Freiburg eine CO2-Bilanz von Importpoulet aus Brasilien erstellt. Jedes Jahr werden ca. 35 000 Tonnen Poulets aus Brasilien in die Schweiz importiert. Der Import entspricht in Bezug auf Treibhausgase dem Jahresverbrauch von 39 000 Autos! Eine weitere negative Folge: Die Geflügelintensivzucht trägt zur Abholzung des Amazonas-Regenwalds bei, werden doch hunderte von Hektaren gerodet, um Platz zu machen für Sojaplantagen, die für die Fütterung des Geflügels gebraucht werden.

Die Schweiz ist auf einem guten Weg: 66% des konsumierten Geflügelfleischs stammt aus einheimischer Produktion. Vor 10 Jahren waren es noch 40%. Wenn Grosshandel, Restauration sowie Konsumentinnen und Konsumenten gemeinsam und systematisch regionales Poulet bevorzugen, kann der Anteil weiter erhöht werden. Die einheimische Produktion ist dazu in der Lage, eine höhere Nachfrage abzudecken.

Terroir Fribourg berät und begleitet sämtliche Betriebe bei der Versorgung mit regionalem Poulet. Bei spezialisierten Produzenten, regionalen Metzgern und über Grossisten ist Geflügel mit dem Label «Fribourg – regio.garantie» verfügbar.