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Invasive Arten - Richtig handeln

Der KlimaPunkt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kantonsverwaltung

Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staates Wallis nahmen am 2. KlimaPunkt mit Ehrengast Prof. Daniel Cherix teil.

KlimaPunkt Nr. 2: Invasive Arten – Richtig handeln

Um innerhalb der Verwaltung eine Kultur der nachhaltigen Entwicklung voranzutreiben, organisiert der Kanton Wallis für seine Mitarbeitenden mehrere Treffen mit Spezialistinnen und Spezialisten für Klimafragen. Der 2. Klimapunkt wurde am 30. Januar 2024 in Sitten organisiert. Er hatte invasive Arten zum Thema. Er fand statt in Anwesenheit von:

  • Daniel Cherix, Ehrenprofessor an der Universität Lausanne
  • Barbara Molnar, Biologin, Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft – Sektion Natur und Landschaft
  • Georg Bregy, Adjunkt und Stellvertreter des Chefs der Dienststelle für Landwirtschaft

Invasive Arten können ökologische und wirtschaftliche Schäden verursachen, insbesondere an Nutzpflanzen, aber auch die Gesundheit von Mensch und Tier beeinträchtigen. Dieser Termin für das Personal der Kantonsverwaltung bot die Gelegenheit, die Massnahmen vorzustellen, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel, der ihre Verbreitung begünstigt, ergriffen werden müssen.

Daniel Cherix verrät uns den richtigen Reflex, wenn wir eine invasive Art entdecken.

Invasive Pflanzen

Invasive Neophyten oder invasive exotische Pflanzen sind nichteinheimische Pflanzen, die bewusst oder unbewusst eingeführt worden sind. Mangels kontrollierender Faktoren (Krankheiten, Parasiten, Pflanzenfresser, Konkurrenz) schaffen sie es, sich in der Natur zu etablieren und zu wuchern. Je früher sie entdeckt und bekämpft werden, desto grösser sind die Erfolgschancen und desto geringer der Aufwand.

Smartphone-Apps (Beispiel: PlantNet) erleichtern die Bestimmung der Arten vor Ort. Über Info flora und die InvasivApp kann jeder seine Beobachtungen melden und Verbreitungskarten abrufen. Die Praxishilfe invasive Neophyten hilft, Problempflanzen zu erkennen und richtig zu behandeln.

Prioritäre Arten für die Landwirtschaft: Götterbaum, glattes Zackenschötchen, Ackerkratzdistel, vielblättrige Lupine, nordamerikanische Goldruten, einjähriges Berufkraut.

Glattes Zackenschötchen
Glattes Zackenschötchen
Schmetterlingsstrauch
Schmetterlingsstrauch
Schmalblättriges Greiskraut
Schmalblättriges Greiskraut
Drüsiges Springkraut
Drüsiges Springkraut
Riesen-Bärenklau
Riesen-Bärenklau
Asiatische Staudenknöteriche
Asiatische Staudenknöteriche

Je nach Pflanzenart besteht die Gefahr oder der „Schaden“ invasiver Neophyten in unterschiedlichen Bereichen, wie etwa:

  • Störung des ökologischen Gleichgewichtes der Ökosysteme (Biodiversität, etc.)
  • Gesundheit (Allergien, Asthma, Verbrennungen)
  • Sicherheit (Behinderung von Wasserläufen, Destabilisierung ihrer Ufer, Zugangsschwierigkeiten)
  • Öffentliche oder private Wirtschaft (Zerstörung von Infrastrukturen, Bedrohung der Feldwirtschaft, höhere Produktionskosten)

Um das ökologische Gleichgewicht zu fördern und die lokale Artenvielfalt (Fauna und Flora) zu erhalten, empfiehlt die Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft, anstelle exotischer Arten einheimische Arten anzupflanzen.

Die Dienststelle kann in folgenden Biotopen und Lebensräumen oder Spezialfällen finanzielle Unterstützung zur Bekämpfung der Neophyten bieten:

  • in Naturschutzgebieten
  • im Wald, unter bestimmten Voraussetzungen
  • bei spezifischen regionalen Projekten (z.B. Bekämpfung Drüsiges Springkraut Impatiens glandulifera, Schmalblättriges Greiskraut Senecio inaequidens)

Die Verantwortung der Neophyten in privaten Gärten oder auf öffentlichen Grünflächen der Gemeinden (inklusive Ufer der Rhone) liegt bei den Eigentümern. Die Bekämpfung und deren Finanzierung erfolgt durch die Eigentümer.

Einige importierte Tierarten sind ebenfalls problematisch für die biologische Vielfalt und die Landwirtschaft. Dazu gehören unter anderem die Asiatische Hornisse, der Japankäfer oder die Kirschessigfliege Drosophila suzukii. Informationen über diese Arten und wie man in ihrer Gegenwart handeln kann, finden Sie auf der Internetseite der Dienststelle für Landwirtschaft.